Truderinger Nachbarschaft informiert sich zum Thema Solarenergie
Am 20. Januar 2024 brachten wir in Kooperation mit Solar2030 e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS) in Kirchtrudering Interessierte mit Solarbetreibenden und Experten zusammen. Mehr als 20 Personen erkundeten beim „Solarspaziergang“ drei Solaranlagen in der Nachbarschaft. Dabei wurde sichtbar, wie viel Solarenergie schon lokal geerntet wird und welches Potential auf den freien Balkonen und Dachflächen vorhanden ist.
Mit dem “Tal der Tränen” ist natürlich nicht das Stadtviertel gemeint. Sondern die Zeit um die Wintersonnenwende, in der auf Grund von geringer Sonneneinstrahlung und verschneiten Solarpanelen weniger Ertrag zu erwarten ist. Nicht so am vergangenen Samstag: bei sonnigem, kühlen Wetter herrschten gute Bedingungen für die Stromproduktion. In der Mittagszeit berichtete ein Betreiber auf der Route von stolzen 450 Watt. Für diese Jahreszeit eine bemerkenswerte Ausbeute für das kleine Balkonkraftwerk mit maximal 600 Watt. Das ist ausreichend, um im Haushalt die Grundlast zu decken. Seine Auf-Dach-Anlage in Ost-West-Ausrichtung dagegen ist noch von Schnee bedeckt.
Schneebedeckte Solarpanele sind im Winter ein Problem
Der Betreiber der zweiten Station des Spaziergangs nutzte das trockene Wetter und den Anlass des Besuchs um die Panele am Vormittag per Teleskopbesen vom Schnee zu befreien. „Das ist eine gute Möglichkeit bei der flachen Dachneigung die Module zu reinigen.“ Andere halten die Aktion auf dem Dach für zu gefährlich angesichts der geringen zusätzlichen Ausbeute. „Die vertikal angebrachten Balkonkraftwerke sind bei Schnee dagegen immer frei.“
Nach seinen Ausführungen wird allen Interessierten klar, wie einfach die Installation eines Steckersolargerätes ist, wann es sich lohnt und wie die Stadt München diese fördert. Im Zuge des Klimanotstands rief die Landeshauptstadt 2023 den „Masterplan Solares München“ aus und brachte weitreichende Maßnahmen zur Unterstützung der Solarenergie auf den Weg.
Weitere Möglichkeiten wurden mit Solar auf dem Garagendach und zwei größeren Aufdachanlagen vorgestellt. Zudem gibt es regen Austausch zwischen den Teilnehmenden und den Betreibern der unterschiedlichen Anlagen. Drei direkte Nachbarn kamen unabhängig voneinander zum Spaziergang und sind jetzt zusammen im Gespräch über Aufdachanlagen in ihrer Straße. Drei andere wollen sich gemeinsam zu Balkonkraftwerken beraten lassen. Der Vernetzungseffekt funktioniert wunderbar.
Auf die Frage ob sich die Anschaffung gelohnt hat, antwortete ein Betreiber: „Auf jeden Fall! Ich plane zurzeit auch die Solaranlage für die Mieter im Hinterhaus.” Durch gesetzliche Veränderung ist das jetzt einfacher geworden. „Es ist auch ein aktiver Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz, der gut tut” fügte ein anderer hinzu, und: „Vor allem die Sektorenkopplung mit Wärmepumpe und E-Auto verstärkt den Effekt zusätzlich.”
Der Austausch im Viertel geht weiter
Abschließend kehrten die Teilnehmenden noch zum weiterem Austausch im Wirtshaus Trudering ein und verabredeten sich zum nächsten Solarstammtisch am 6. Februar ab 18:30 Uhr im Rokko’s. Denn gemeinsam ist die Energiewende einfacher.
Solar2030 ist ein Münchner gemeinnütziger Verein, der sich für die Förderung von Solarenergie und der dezentralen Energiewende einsetzt. Die DGS steht für die Umstellung der Energiewirtschaft auf erneuerbare Energien.