Klimaherbst München 2024: »Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt…?«

Arbeit, Wirtschaft & Finanzen im Kontext der Klimakrise

8. Oktober bis 3. November 2024, verschiedene Orte

Die Veranstaltungsreihe Münchner Klimaherbst besteht seit 2007. Seither widmet sie sich jedes Jahr einem bestimmten thematischen Schwerpunkt, darunter u.a. Energie, Ernährung, Lebensraum Stadt, Transformation und Mobilität. 2024 widmet sich der Münchner Klimaherbst dem Thema “Arbeit, Wirtschaft und Finanzen im Kontext der Klimakrise“. Eine Übersicht aller Veranstaltungen findet ihr im Online-Kalender sowie im Klimaherbst.MAGAZIN, das im gesamten Stadtgebiet ausliegt (auch bei Trudering im Wandel) bzw. online verfügbar ist.


Themenschwerpunkt Wirtschaft und Geldfluss

Die Art und Weise, wie wir zusammenleben, ist geprägt von unserem Wirtschafts- und Finanzsystem. Davon, wie wir arbeiten, was und wie viel. Davon, welche Produkte wir konsumieren, welche Dienstleistungen und Angebote wir in Anspruch nehmen können. Davon, wofür wie viel Geld zur Verfügung steht und was man überhaupt mit Geld kaufen kann. In den letzten Jahrhunderten haben wir als Menschheit einen globalen Kapitalismus geschaffen, der unser aller Leben prägt und dadurch direkt oder indirekt auch die Probleme mitverursacht, mit denen wir uns heute in der Welt konfrontiert sehen – eines davon ist die Klimakrise.
Doch warum gelingt es uns nicht, weniger zu konsumieren und Produkte klimafreundlich herzustellen und zu transportieren? Das Wohlergehen aller Menschen und Lebewesen sowie der Natur sind keine Kriterien, nach denen unser Wirtschafts- und Finanzsystem funktioniert. Stattdessen sind Wachstum und das Bruttoinlandsprodukt die Indikatoren, an denen sich „erfolgreiches Wirtschaften“ orientiert. Und hier kommt die Frage ins Spiel, welche Rolle eigentlich Geld spielt und wie es verteilt wird.


Grünes Wachstum – gibt es das?

Eine Idee ist es, auf grünes Wachstum – „Green Growth“ – zu setzen. Das Konzept dahinter lässt sich wie folgt zusammenfassen: Im Prinzip machen wir mit allem so weiter wie bisher, aber ohne dabei Treibhausgase auszustoßen und optimalerweise auch mit geringerem Ressourcenverbrauch. Dies soll durch erneuerbare Energien und technologischen Fortschritt gelingen. Unvermeidbare Emissionen sollen durch Aufforstung oder Speicherung kompensiert werden.

Doch ist „Green Growth”– ein Wirtschaften ohne Treibhausgasausstoß, Umweltzerstörung und Ausbeutung – in einer Welt möglich, in der unser Ressourcen- und Energiehunger stetig ansteigt? Oder ist es doch nur eine allzu schöne Illusion, dass unser aktuelles Wirtschaftssystem mit der Schonung unserer Ressourcen und Umwelt kompatibel sein kann, wenn wir nur schnell genug den nötigen technologischen Fortschritt erzielen?

Zahlreiche Veranstaltungen wie Vorträge, Filme, Diskussionen und Exkursionen finden in ganz München verteilt statt – für alle, die mehr wissen, aktiv werden oder Lösungen mitgestalten wollen:

  • Wie beeinflusst unser Wirtschaftssystem das Klima? Welche Rolle spielen Banken bei der Bewältigung der Klimakrise? Und wie können wir Wege finden, klimagerecht zu arbeiten und zu wirtschaften? Interessierte sind eingeladen, Antworten auf diese Fragen zu finden und zu diskutieren.

Geboten sind beispielsweise eine „realistische“ Version von Monopoly, ein Dokumentarfilm zu den (umweltzerstörerischen) Spuren des Geldes, eine Stadtführung zu Münchner Orten des alternativen Arbeitens und Wirtschaftens und ein Puzzle der Digitalisierung.

Die Veranstaltungen werden von einem breiten Netzwerk aus bekannten Bildungsinstitutionen, Klima- und Umweltschutzorganisationen, Stadtverwaltung und Facheinrichtungen organisiert: u.a. sind die Münchner Volkshochschule, die IG Metall, das Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München, die Social Entrepreneurship Akademie und die Münchner Initiative Nachhaltigkeit beteiligt. Koordiniert wird der Münchner Klimaherbst vom gemeinnützigen Verein Netzwerk Klimaherbst.