Projekt „Computer für neue Chancen“ beendet

Die Sammlung von gebrauchten Laptops und Desktops und die Weitergabe an Sozialeinrichtungen war eine Erfolgsstory. Während der Corona-Pandemie musste der Bedarf an dringend benötigten Computern für den Einsatz in Schule und Ausbildung schnell gedeckt werden. Nun wurde das Projekt nach mehr als drei Jahren eingestellt.

Es dauerte nicht lange, nachdem das öffentliche Leben während des Lockdowns auf das Nötigste beschränkt wurde, dass einige Reparateure des Truderinger Repair Cafés eine Idee umsetzten: Wie wäre es, gebrauchte Computer zu sammeln, zu reparieren und an Menschen weiterzugeben, die sich einen neuen Rechner für Schule, Ausbildung oder Job nicht leisten können?

Gesagt, getan: Ein Team von vier Reparateuren rund um den Initiator Olivier Croquette startete das Projekt „Computer für neue Chancen“ und begann mit der Sammlung und Reparatur, der Organisation von Kontakten und der Weitergabe an geeignete Empfänger*innen. Vier Leute waren für die Entgegennahme und Prüfung zuständig, zwei Reparateure kümmerten sich um die Aufbereitung und eine Person verantwortete die Vermittlung.

Eine zweite Welle des Spendenbedarfs entstand 2022 durch die temporäre Nachfrage ukrainischer Kriegsflüchtlinge. Computer für neue Chancen reagierte auch auf diese Anfragen unverzüglich.

Privathaushalte und Firmen lagern viele ungenutzte Altgeräte

Spendenaufrufe in den Regionalzeitungen haben sofort eine Lawine von Gerätespenden verursacht. „Es ist schon überraschend, wie viel dann doch in den Schubladen privater Haushalte herumliegt“, stellt Olivier fest. Umso besser, dass durch den ehrenamtlichen Einsatz ein großer Anteil wiederverwendet werden kann. Umfangreiche Spenden erhielt die Initiative auch von einigen Firmen, die gleich 10 bis 50 Geräte abgegeben haben. Denn dort sind nach einigen Jahren die Rechner steuerlich abgeschrieben, Soft- und Hardware veraltet, und es gibt für Gebrauchtgeräte meist keinen Plan B.

Dass sich die Aktion gelohnt hat, zeigen eindeutig die Zahlen: Mehr als 500 Geräte konnten repariert und weitergegeben werden. Zunächst an Privatpersonen, wegen des hohen Organisationsaufwandes schließlich an Organisationen und lokale Einrichtungen wie Schulen, Asylunterkünfte und Sozialeinrichtungen. Konkret gingen die Geräte ebenfalls an die MEAALOFA Foundation (ein Ausbildungszentrum für Migrant*innen). Spenden, die aus der Weitergabe der Geräte generiert wurden, gingen an die Human-Stifung in Nigeria für die Ausstattung einer Schule.

Fazit: Verschwendung kann nur durch bewusstes Gegensteuern vermieden werden

Auch wenn dieses Sozialprojekt viel bewirkt hat, bleibt die Erkenntnis, dass unser westlicher Lebensstil zu viel „Elektromüll“ erzeugt. Vor allem Tablets und Smartphones altern sehr schlecht, da oft nach einigen Jahren kein Hersteller-Support mehr angeboten wird.

Laptops und Desktops hingegen sind selbst nach mehr als fünf Jahren noch sehr gut einsetzbar. Betriebssysteme wie Microsoft verursachen jedoch durch die unnötig hohen Anforderungen von Windows 11 sehr viel Elektroschrott, denn ältere Rechner werden diesen Leistungen meist nicht gerecht. Eine gute Alternative könnte ein Wechsel auf das Betriebssystem Linux sein. Es bietet eine sehr gute Hardware-Kompatibilität und hohe Sicherheitsstandards.

Wohin mit Altgeräten?

Hier eine Liste mit Abgabestellen und Organisationen, die gebrauchte Geräte annehmen: