„Es bräuchte nicht mehr als zehn Cent pro T-Shirt für Modemarken, um sicherzustellen, dass die ArbeiterInnen die notwendige wirtschaftliche Entlastung erhalten, um die Krise zu überstehen und den Schutz vor Arbeitslosigkeit für die Zukunft zu stärken.“ Diese Schätzung des Worker Rights Consortium (WRC) und der Clean Clothes Campaign (CCC) beschreibt die nach wie vor präkeren Verhältnisse der TextilarbeiterInnen der globalen Bekleidungsindustrie.
Während der Pandemie haben laut einer Umfrage unter Textil-Lieferanten etwa 10 % ihrer Beschäftigten ihren Job verloren, bei einem gleichbleibenden Trend werden weitere 35 % mit der Entlassung rechnen müssen. Die gesamte Branche leidet unter den wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns. Doch diejenigen, die das größte Opfer bringen für eine vollkommen enthemmte Bekleidungsindustrie, sind die Beschäftigten in der Rohstoffproduktion und der Verarbeitung. Unter der Federführung des Entwicklungshilfeministeriums wurde in diesem Jahr ein Lieferkettengesetz verabschiedet, das ein wichtiger Schritt in Richtung fairer Arbeitsbedingungen und Bilanzierung der wahren Produktionskosten war. Wirtschaftverbände haben ihren Einfluss geltend gemacht und zu einer abgeschwächten Form dieses Gesetzes beigetragen.
Es hilft vor allem, die inzwischen überaus zahlreichen und ambitionierten, fair produzierenden Marken zu unterstützen und sich für die Beschäftigten im Produktionssektor stark zu machen. Was bringt ein Lieferkettengesetz, um den Handel und die Produktion fairer zu machen? Wir fair ist unsere Bekleidungsbranche? Wir laden ganz herzlich zu einem Austausch ein, Ideen sind willkommen.
Anmeldung für den Stammtisch unter info(at)truderingimwandel.de, die Zugangsdaten erhalten Sie am Vormittag der Veranstaltung.